Die Bewerbung ist
verschickt, der Brief ist eingeworfen. Das E-Mail ist versendet. Nun beginnt
das grosse Warten. Es ist die unangenehmste Phase im Bewerbungsprozess. Bei
jedem Klingeln des Telefons zuckt man zusammen. Doch ist es wieder nur die
Mutter, welche Ihnen von ihren Computerproblemen berichten will. Auch der
E-Mail Account wird täglich 100 mal aktualisiert, obwohl man „E-Mail Empfangen“
auf automatisch eingestellt hat. Es ist ein unerträgliches und vor allem
nerviges Warten auf eine Antwort.Die Tage verstreichen, doch nichts geschieht.
Sie beginnen zu zweifeln, ob die Bewerbung überhaupt angekommen ist. Genau so
ergeht es vielen Jobsuchenden in der Schweiz.
100 Bewerbungen – Keine Seltenheit
Im Durchschnitt versenden auch gut
qualifizierte Jobsuchende rund 50 Bewerbungen, um eine neue Stelle zu finden.
Viele Bewerber knacken auch locker die „100 Bewerbungen“ Marke. Obwohl bei
zahlreichen Bewerbungen auch eine Menge Absagen garantiert sind, bleiben
überdurchschnittlich viele schlicht unbeantwortet. Für die Jobsuchenden ist
dies häufig schlimmer als die Arbeitslosigkeit selber.
Keine Antwort erhalten – Warum?
Arbeitslose sind aufgrund der Auflagen
vom RAV gezwungen eine bestimmte Anzahl Bewerbungen pro Monat zu versenden. Die
Unverbindlichkeit ist also klar gestiegen. Einer der Hauptgründe liegt sicher
auch bei der Zunahme der E-Mail Bewerbungen. Die Möglichkeit, Bewerbungen
online zu versenden, bringt aber nicht nur Vorteile mit sich.
Personalverantwortliche erhalten oftmals eine Unmenge an Bewerbungsunterlagen.
Die Unternehmen sind damit häufig überfordert. Google zum Beispiel erhält
weltweit 2,5 Millionen Bewerbungen pro Tag. Dass es da eine Weile dauern kann,
bis man eine Antwort erhält, ist verständlich. Gar keine Antwort? Das sollte
aber nicht sein.
Nachhaken ist erlaubt – aber richtig!
Keine Reaktionen auf Bewerbungen sind
auch nach dem Bewerbungsgespräch keine Seltenheit. Es wurde vereinbart, dass
sich jemand bei Ihnen meldet, doch dann ist plötzlich Sendeschluss. Bei einem
Bewerbungsgespräch liegt der Ball allerdings auch auf Seiten des Bewerbers.
Denn da sollte er oder sie sich am Ende des Gesprächs unbedingt weiter
erkundigen. Wie sind die nächsten Schritte und wann darf er oder sie mit einer
Entscheidung rechnen. Bei der Kontaktaufnahme via E-Mail oder per Telefon
sollte man dem Unternehmen mindestens zwei Wochen Zeit geben.
Nachhaken ist wichtig, doch sollte dies
stets respektvoll und höflich geschehen. Am Telefon gleich mit Vorwürfen zu
starten wirft ein denkbar schlechtes Licht auf die eigene Person. Druck machen
ist ebenfalls ein schlechter Ansatz.
Viel mehr sollten Sie die
Professionalität, den Respekt und den Anstand entgegenbringen, welche auch Sie
vom Personalverantwortlichen erwarten. Starten können Sie zum Beispiel mit der
Frage, ob die Bewerbungsunterlagen angekommen sind. So können Sie Ihr Interesse
und die eigene Motivation nochmals bestärken und erwähnen, dass Sie sich über
eine Einladung zum Vorstellungsgespräch sehr freuen würden. Bedanken Sie sich,
dass sich der Verantwortliche Zeit genommen hat. Beim E-Mail ist sicherlich zu
beachten, dass Sie nochmals nachdenken, bevor Sie auf Senden klicken.
Falls es trotzdem eine Absage gibt – das
ist normal und gehört zum Prozess. Vielleicht gibt es ja auch mal eine Absage
der etwas anderen Art. Vom Unternehmen Ricola gab es auch schon Kräuter-Bonbons
mitgeschickt.
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